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04 Januar 2021

Amore infinito - eine Liebeserklärung... Teil 1 | Wie alles begann...

Diese Liebeserklärung ist längst überfällig! Seit mehr als 40 Jahren (!) begleitet mich diese Liebe, anfänglich unbewußt und eher zart, seit 1986 aber ganz bewußt und sehr intensiv. Unwahrscheinlich, daß diese Liebe jemals enden wird! Amore infinito - per l'Italia, per l'Abruzzo, per Pescara e specialmente per Francavilla al Mare!  


Wie konnte es dazu kommen, daß ich mich zu diesem Land, dieser Region so hingezogen fühle? Nun, so richtig erklären läßt sich echte Liebe nun mal nicht, deshalb kann ich auch nur Vermutungen anstellen... Eine davon lautet, daß ich in einem früheren Leben vielleicht dort lebte, zugegeben, eine etwas romantische Vorstellung, eine andere, etwas realistischere, daß ich seit meinem ersten Lebensjahr immer irgendwie mit Italienern zu tun hatte, zunächst als Nachbarn,  an die ich mich aber nicht erinnern kann, ich war ja erst ein Jahr alt, später dann als Angestellte meiner Eltern, von denen ein Ehepaar bei uns im Haus eine Wohnung hatte. 

Deren erste Tochter Adriana wurde in Frankfurt geboren, sie ist mit mir und meinen Schwestern aufgewachsen, im Herzen ist sie unsere fünfte Schwester und wegen ihr sind wir 1979 auch das erste Mal in die Abruzzen gefahren. Sie lebte nämlich nur fünf Jahre bei uns im Haus und mußte dann nach Italien, zunächst alleine, zu Verwandten, die sie nicht wirklich kannte und in ein Land, dessen Sprache sie damals noch nicht sprach. Aber, Mitte der 70er war das noch so, das Kind mußte in Italien zur Schule gehen! Nur in den Ferien kam sie zurück nach Deutschland. Erst ein Jahr später folgte die Mutter, der Vater arbeitete und lebte noch einige Jahre weiter bei uns, bis auch er dann zurück nach Italien ging. Mittlerweile hatten sie eine zweite Tochter bekommen und so war klar, daß sie nicht zurückkommen würden. Also mußten wir hin. Das fiel uns nicht besonders schwer ;-)


1983 kamen wir das erste Mal, eher zufällig, auf der Suche nach einem Hotel (das, das unser Bekannter für uns ausgesucht hatte, war das häßlichste in der Gegend und dort wollten wir alle - sieben Personen immerhin, denn wir hatten noch eine Freundin meiner Schwester mit - nicht hin), nach Francavilla al Mare. Südlich von Pescara gelegen, direkt angrenzend aber doch zur nächsten Region Chieti gehörend. Wir fuhren einfach am Meer entlang und schauten uns die Hotels an. Das PUNTA DE L'EST sprach uns alle sofort an und glücklicherweise gab es im Souterrain ein Apartment, das groß genug und auch bezahlbar war. Hier fing meine Liebesgeschichte an, Fahrt aufzunehmen...  


Seit diesem Jahr fuhren wir jedes Jahr dorthin, mindestens im Sommer mit der Familie, später, mit eigenem Führerschein dann auch alleine mit den Schwestern oder Freundinnen und ab Anfang der 90er mit meinem (damals noch) Freund. Auch die Hochzeitsreise und die späteren Urlaube mit ihm gingen nach Francavilla al Mare. Zu der Zeit meistens sogar für vier Wochen, immer in verschiedene Ferienwohnungen, manchmal mit Schwestern und Freunden, seltener alleine. Herrlich. Für einen kurzen Moment (er)lebten wir das italienische Lebensgefühl hautnah. Unser gesamtes Leben hier zuhause wurde davon beeinflußt und irgendwie fühlen wir alle uns mittlerweile sehr italienisch.  


Doch der Reihe nach... 1983... vier Schwestern plus eine Freundin, alle mehr oder wenige blond, drei davon im Teenageralter... man kann sich vorstellen, daß wir nicht unbeachtet blieben! Kellner und Bademeister, am angrenzenden Lido oder abends beim Spaziergang kennengelernte Jugendliche... an Bekanntschaften (nicht nur männlicher Art) mangelte es uns nicht. Das sollte für die folgenden Jahre so bleiben... es gab einfach nur nette Kontakte, aber auch sehr intensive Flirts und sogar längere Beziehungen und mit vielen davon sind wir sogar bis heute noch oder wieder (Social Media sei Dank!) in Kontakt. Ein paar davon haben uns über die Jahre in Deutschland besucht und einer davon ist mittlerweile sogar mein Schwager!  


Die aufregendsten Jahre hatte ich wohl zwischen 1986 und 1990, alleine davon zu berichten würde viele Seiten eines Buches füllen. In diesen Jahren war ich mehrmals im Jahr dort, mit den Schwestern, Freundinnen und Ende 1990 auch drei Wochen alleine, ich wohnte bei bei unseren Freunden, um einen Sprachkurs mit Einzelunterricht zu besuchen. Denn die mangelnden Sprachkenntnisse waren unsere größte Hürde bei all unseren Freundschaften, da half auch der Nachmittagskurs Italienisch während der Abiturzeit oder die Volkshochschule am Abend nicht. Die größte Liebe kann nicht funktionieren, wenn man sich nicht wirklich unterhalten kann... 


Von 1983 bis 2003 verging kein Jahr, in dem ich nicht mindestens einmal dort war. Wow. Ab 2001 allerdings sehr viel seltener und kürzer, denn... ich eröffnete meinen ersten, stark von Italien inspirierten Laden selezione - casa & giardino. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann zum ersten Post dieses Blogs zurückgehen... Durch die Selbständigkeit war ein regelmäßiger oder sogar langer Urlaub leider nicht mehr möglich. Kurzurlaube konnten die Sehnsucht zwar etwas lindern, ein ausgiebiger Sommerurlaub fehlte mir trotzdem unglaublich. Im letzten Jahr wollte ich deshalb endlich wieder einmal einen Sommerurlaub in Francavilla al Mare verbringen... und dann kam Corona. 

Wie ich in meinem letzten Post schon beschrieb, passieren manchmal Dinge, die auch in schwierigen Zeiten den Himmel blauer erscheinen lassen, das Herz hüpfen lassen und einfach nur glücklich machen! Mich führte das, trotz aller Schwierigkeiten und Corona-Vorschriften, zusammen mit meiner Mutter und eine meiner Schwestern, Ende Oktober für ein kurzes aber wunderschönes Wochenende nach Bella Italia - in die Abruzzen, nach Spoltore / Pescara und natürlich auch nach Francavilla al Mare - in meine Herzensheimat!

Die Fortsetzung meiner Liebeserklärung, mit vielen herrlichen Photos unserer Inspirationsreise in die Abruzzen, folgt in den nächsten Tagen... 




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