Wir hatten beide ein stressiges Wochenende und ein Abend am Kamin kam uns deshalb zum Abschluß und zum Entspannen gerade recht. So können wir nun gestärkt in die neue Woche starten.
Zu Gast am Kamin war im Januar Sandra, sie schreibt die beiden Blogs Blogland und Wortkonfetti
Sandra ist selbständig und damit eigentlich vielbeschäftigt. Um so mehr freue ich mich, daß sie Zeit für ein Kamingespräch hatte.
Wenn ihr selber bloggt, kennt ihr sie sicher, denn sie schreibt auf ihrem Blog über Blogger-Relations, Corporate Blogging und damit verwandte Themen. Unter dem Label
Sandra Lachmann pr online + offline bietet sie ihr zudem Wissen als Dienstleistung an. Sie kennt daher beide Seiten sehr gut.
Naheliegend, daß meine persönliche Frage daran anknüpfte:
Was war zuerst da, das Bloggen oder die berufliche Selbständigkeit? Wie ist beides zusammengekommen?
Das Bloggen kam zuerst. Ich war als Pressesprecherin tätig, als ich Wortkonfetti 2008 gestartet habe. Im Austausch mit anderen Kommunikationsschaffenden ist mir immer wieder aufgefallen, dass es einen großen Informationsbedarf gibt, wie Blogger überhaupt ticken. Ich wusste darüber immer recht viel – schließlich war ich ja selbst Teil der Blogosphäre. Dadurch entstand die Idee, mein Wissen über Unternehmenskommunikation und meine Erfahrung als Bloggerin zusammenzubringen.
Tja, und heute halte ich unter dem Label „Blogland“ Vorträge zum Thema Blogger Relations, coache Unternehmen, entwickle Corporate Blogs, baue für Firmen Kontakte zu Bloggern auf, konzipiere Blogger Events und betreue einen Corporate Blog. Ich habe mein Hobby also quasi zum Beruf gemacht.
Was möchtest Du uns unbedingt über Dich und Deinen Blog
erzählen?
Mein Blog und ich teilen eines: Wir sind beide
nordisch-frisch. Auf Wortkonfetti möchte ich vor allem mit Vorurteile über zwei
norddeutsche Orte aufräumen, die ich liebe: Bremen und Sylt.
Über Bremen wissen
viele Leute gar nichts und gehen deshalb davon aus, dass es dort gähnend
langweilig ist. Das Gegenteil ist der Fall: wir haben eine pulsierende
Kreativwirtschaft, als grüne Stadt am Fluß viel Lebensqualität, tolle
Kulturveranstaltungen und Menschen, die das Wort „Innovation“ ernst nehmen.
Leider ist darüber nicht viel bekannt.
Über Sylt hingegen weiß man vieles,
allerdings sind das meist unpassende Klischees. Die Insel hat nicht nur Schöne
und Reiche, sondern auch ganz stinknormale erholungsbedürftige Touristen wie
mich zu bieten, die schlichtweg in die vielfältige Natur verliebt sind. Der
Sommer in Kampen ist beispielsweise nicht mit dem Rest des Jahres in allen
anderen Orten zu vergleichen. Naja, und weil mir all diese Vorurteile ein bissl
auf die Nerven gehen, zeig ich auf wortkonfetti meine Sicht auf beide Orte –
und den Norden im Allgemeinen.
Hast Du eine Strategie fürs Bloggen, einen Zeitplan oder
nutzt Du den Blog wie ein Tagebuch, spontan, wann immer Dir danach
ist?
Durchschnittlich einen Beitrag pro Woche veröffentlichen,
der sich entweder um Bremen, die Nordsee, Sylt oder Alltagsbeobachtungen dreht
– das ist mein kleines, aber eindeutiges Konzept. Und das immer frei nach dem
Motto „Bloggen mit Herz“, also frei von finanziellen Interessen.
Einen Zeitplan
habe ich nicht, weil mein Alltag abwechslungsreich und nicht immer planbar ist.
Was mir in stressigen Zeiten daher oft hilft sind Beiträge, die ich in
ruhigeren Zeiten schon mal grob vorbereitet habe.
Das wäre mein Tipp an alle,
die das noch nicht machen: Habt immer zwei Beiträge als Entwurf vorrätig.
Wie schaffst Du es, Familie/Partnerschaft, Freunde,
Arbeit, Haushalt und Blog miteinander zu vereinbaren?
Das ist gar nicht immer so leicht, muss ich gestehen,
denn ich bin sehr begeisterungsfähig und möchte am liebsten jede Gelegenheit
beim Schopfe packen, die meinen Weg kreuzt. Daher fällt es mir recht schwer,
Einladungen von Freunden, Anlässe für Blog-Beiträge, Vortrags-Angebote oder
ähnliches abzusagen. Aber dieser Verzicht muss sein.
So banal es klingt: Weniger
ist mehr. Sonst gelingt es mir nicht, alles unter einen Hut zu bekommen und
auch noch Zeit für mich zu haben.
Wenn Du noch einmal neu ins Erwachsenenleben einsteigen
könntest, würdest Du einen anderen Weg gehen?
Ich würde meine Studienzeit zum Reisen nutzen. Ich habe
zwar ein Auslandssemester in Italien verbracht, aber ich hätte die Flexibilität
in der Zeit noch mehr nutzen sollen, um die Welt zu erkunden.
Was wünschst Du dir für Deine Zukunft, als Blogger/Bloggerin
und im realen Leben?
Gesund zu bleiben. Leider ist Gesundheit für uns nahezu
selbstverständlich – dabei ist sie so fragil.
Hach, da kommen sofort Urlaubsgefühle auf und der Wunsch, einfach mal loszufahren und sich den Wind um die Ohren wehen zu lassen!
Danke liebe Sandra, daß du uns einen Einblick in dein Leben rund ums Bloggen und den Norden gegeben hast! Ich fand es sehr spannend und ich denke, auch meine Leser werden die eine oder andere Sache erfahren haben, die sie bisher noch nicht wußten.
Statt in den Urlaub begebe ich mich heute mal auf ganz neue bzw. wiederentdeckte Pfade... ich starte eine dreimonatige Testphase im Fitness-Studio... vielleicht berichte ich davon, mal sehen, wie es läuft.
Die Fragen am Kamin an alle habe ich übrigens mangels Interesse wieder eingestellt. Nur, falls sie doch jemand vermissen sollte ;-)